Wichtigeste Werke von
Johann Sebastian Bach
(eine subjektive Auswahl)
h-moll Messe (BWV 232)
Bei der h-Moll-Messe handelt sich um eine geistliche Komposition auf der Baiss des Ordinariums, also jener Elemente im lateinischen Messetext, die in jedem Gottesdienst wiederkehren. Die h-moll-Messe ist somit eine Missa Solemnis, das feierliche Hochamt in der römisch-katholischen Kirche, bei welcher der gesamte Messetext vertont ist (Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus, Agnus Dei). Die h-moll-Messe zählt zu Bachs bedeutendsten Werken.
Matthäus-Passion (BWV 244)
Die Matthäus-Passion, Bachs großes Meisterwerk, erzählt die Leidensgeschichte Jesu. Bach selbst hat die Uraufführung am 15. April 1729, einem Karfreitag, in der Leipziger Thomaskirche geleitet. Sie wurde danach lange Zeit nicht mehr beachtet. Erst hundert Jahre später brachte Felix Mendelssohn Bartholdy das Werk im Zuge einer ersten Bach-Renaissance erneut zu Gehör.
Johannes-Passion (BWV 245)
Auch die Johannes-Passion wurde an einem Karfreitag uraufgeführt: am 7. April 1724. Ein Jahr später wurde die Johannes-Passion erneut zu Gehör gebracht, nun allerdings bereits in einer zweiten Fassung. Es gibt etliche Hinweise darauf, dass Bach fünf Passions-Musiken hat schreiben wollen. Eine davon, die Markus-Passion, gilt nachweislich als geschrieben – aber auch als verschollen
Weihnachts-Oratorium (BWV 248)
Beim Oratorium handelt es sich meist um ein geistliches Werk für Soli, Chor und Orchester. Das Werk wird nicht szenisch aufgeführt, sondern konzertant. Bachs Weihnachts-Oratorium aus den Jahren 1733/34 ist ein Zyklus von sechs Kantaten, bei dem der Bibeltext (die „Handlung“, musikalisch vorgestellt durch das nur vom Continuo, dem Generalbass, begleitete Secco-Rezitativ des Tenors) mit freien Versen wechselt in den Chören, den Accompagnati und den Arien.
Das Wohltemperierte Klavier Teil 1 und Teil 2 (BWV 846 bis 893)
Wer Klavier lernt, kommt am Wohltemperierten Klavier nicht vorbei. Die in zwei Teilen veröffentlichte Sammlung von Präludien und Fugen war von Bach sowohl als Lehrwerk für den Unterricht gedacht wie auch als Werk für Fortgeschrittene. Jede Sammlung enthält 24 Paare aus jeweils einem Präludium und einer Fuge, die in allen Dur- und Molltonarten komponiert sind (von C-dur bis h-moll).
Die Kunst der Fuge (BWV 1080)
Ein wahrhaft kunstvolles Werk! Jede der vierzehn Fugen basiert auf der Variante eines einfachen d-moll-Themas – was wahrscheinlich ursächlich dazu führte, dass Bachs Werk von den Zeitgenossen bloß als Studienobjekt betrachtet wurde, nicht aber als Musik in seiner höchsten Ausdrucksform. Erst im Zuge der bereits erwähnten Bach-Renaissance des 19. Jahrhunderts änderte sich die Rezeption des Werks. Doch selbst der so renommierte Bach-Forscher Albert Schweitzer nennt noch 1905 das Thema als „nicht einer genialen Intuition entsprungen“.
Brandenburgische Konzerte (BWV 1046 bis 1051)
Die sechs Brandenburgischen Konzerte entstanden während Bachs Anstellung als Kapellmeister des Fürsten Leopold von Anhalt in Köthen (1717 bis 1723). Sie waren Auftragswerke für den Markgrafen Christian Ludwig von Brandenburg und stellen somit „Unterhaltungsmusik“ dar. Von musikgeschichtlich herausragender Bedeutung sind die Konzerte wegen ihrer Weiterentwicklung der italienischen Formen „Solo-Konzert“ und „Concerto grosso“. Das fünfte Brandenburgische Konzert gilt mit seinem weit ausgreifenden Cembalo-Part als erstes Solokonzert für ein Tasteninstrument.